Vom Baum zum Zaun

Eine Reise zum Ursprung


Woher kommt das Kastanienholz für den Staketenzaun? Wie wird er hergestellt? Warum ist er so lange haltbar? Und wieso wird der Staketenzaun auch Rollzaun genannt?

Frankreich ist die Heimat des Staketenzauns. Kein Wunder, denn dort wachsen die Kastanienbäume. Viele kennen den markanten Holzzaun aus dem Urlaub. Er säumt die schönen Küstenregionen. Man trifft auf ihn in der Normandie oder der Bretagne. Dort weist er den Zugang zum Sandstrand, markiert die Wege und schlängelt sich an den Dünen.

Der Staketenzaun wird aus Edelkastanie von sogenannten Niederholzwäldern in der Region Rhône-Alpes hergestellt. Der nachhaltige Niederwald verjüngt sich durch Stockausschlag. Zwischen November und Februar werden die Bäume gefällt. In der Zeit enthält das Holz weniger Wasser, damit trocknet es schneller.

Nach der Trocknung folgt die Entrindung. Danach werden die Äste entlang der Holzfaser gebrochen, so entstehen die einzelnen Staketen. Der Vorteil beim Brechen: Es gibt keine glatte Sägekante, welche die Faser durchtrennt. Durch die Brechung dringt nur wenig Feuchtigkeit ins Holz, denn das Wasser kann am Faserlauf abfließen. Neben dem natürlichen Gerbsäuregehalt ist das der Grund, warum der Staketenzaun rund 20 Jahre haltbar ist.

Im nächsten Schritt werden die Staketen an einer Seite leicht angespitzt. Eine Wickelmaschine verdrahtet die Einzelstaketen miteinander. Zum Schluss wird der Zaun aufgerollt, deshalb nennt man ihn auch Rollzaun.

Vom Kastanienbaum bleibt am Ende nichts übrig, alles von ihm wird verwertet. Aus den Ästen entstehen Staketen. Die Stämme werden zu Zaunpfählen und Torpfosten verarbeitet. Holzreste und Rinde werden in Form von Pellets und Brennholz als Heizmaterial verwendet.

Mit einem Staketenzaun kann man im Sinne der Nachhaltigkeit also nichts falsch machen.

Im eigenen Garten verströmt er auch ein wenig Urlaubsgefühle ...


Fotos: natur-zaun, pixabay (Strandfoto)