Vom Umgang mit Unkraut
Quecke und Co. im Garten erkennen und wirksam entfernen ohne Gift
Was wir vom Kleinen Prinzen lernen können
Sie heißen Giersch, Quecke, Vogelmiere, behaartes Schaumkraut oder Klettenlabkraut und können ganz schön nerven. Aber sie gehören nun mal leider zum Gärtnern dazu. Sogar der Kleine Prinz aus Antoine de Saint-Exupérys gleichnamigen Buch musste auf seinem Planeten täglich Unkraut zupfen, um seine geliebten Rosen zu schützen. Und wenn er es nicht getan hätte, wäre sein Refugium mit Affenbrotbäumen zugewachsen.
Es ist eine Frage der Disziplin, sagte der Kleine Prinz zu sich. „Wenn man seine eigene Morgentoilette beendet hat, muss man sich gründlich um die Toilette des Planeten kümmern. Man muss sich regelmäßig dazu zwingen, die Affenbrotbäume auszureißen, sobald man sie von den Rosensträuchern unterscheiden kann, denen sie stark ähneln, wenn sie noch sehr jung sind. Die Arbeit ist langweilig, aber auch sehr einfach“, schreibt Saint-Exupéry.
Das
Schicksal des Kleinen Prinzen ähnelt dem der Gärtnerinnen und Gärtnern. Denn
wer vermeiden will, dass das Unkraut die Beete überwuchert und Gemüse und
Blumen verdrängt, muss man jäten, hacken und mulchen. Es hilft nichts.
Die häufigsten Unkrautarten
Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
Sieht mit seinen gefiederten Blättern eigentlich ganz nett aus. Aber Obacht, es breitet sich blitzschnell aus und bedeckt den ganzen Boden. Zudem bildet es rasch Blüten und Samen und vermehrt sich dadurch noch mehr.
Vogelmiere (Stellaria media)
Sie mag feuchte, nährstoffreiche Böden, wächst das ganze Jahr und bildet dichte Matten, die alles andere überwuchern. Die kleinen Blätter sind oval, die Blüten weiß.
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Diese Pflanze erkennt man leicht an ihren gelben Blüten und den charakteristischen Blättern. Der Löwenzahn verbreitet sich durch seine fliegenden Samen (Pusteblume), die vom Wind verweht werden.
Giersch (Aegopodium podagraria)
Giersch ist sehr hartnäckig und breitet sich durch unterirdische Wurzeln aus. Es ist besonders schwierig, ihn komplett zu entfernen, da selbst kleine Wurzelstücke neue Pflanzen hervorbringen.
Quecke (Elymus repens)
Auch als Kriech-Quecke bekannt, verbreitet sie sich hartnäckig durch unterirdische Wurzelsysteme (Rhizome) und kann andere Pflanzen schnell überdecken.
Brennnessel (Urtica dioica)
Die Brennnessel ist bekannt für ihre schmerzhaften Stiche, aber sie ist auch ein Anzeichen für nährstoffreichen Boden. Sie verbreitet sich durch Samen und Rhizome.
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Obwohl das Gänseblümchen eigentlich eine hübsche Blume ist, gilt es dennoch als Unkraut. Es vermehrt sich durch Samen und kann schnell große Flächen bedecken.
Kletten-Labkraut (Galium aparine)
Das Kraut hat kleine, hakenförmige Haare an Stängeln und Blättern, die an allem haften bleiben. Sie kann sich rasch ausbreiten und andere Pflanzen regelrecht ersticken.
Wie wird man das Unkraut umweltfreundlich los?
Wie der Kleine Prinz solltest du regelmäßig Unkraut zupfen, bevor es sich ausbreitet. Am besten machst du das nach einem Regen, wenn der Boden weich ist und die Wurzeln leichter herausgezogen werden können. Es gibt verschiedene Hacken, mit denen du den Boden lockern und das Unkraut ausstechen kannst. Das sind gängige Werkzeuge: Sauzahn, Ziehhacke, Pendelhacke, Wurzelstecher oder Gierschgabel.
Eine Mulchschicht auf den Beeten kann das Wachstum von Unkraut unterdrücken, indem sie das Licht blockiert, das die Unkrautsamen zum Keimen brauchen. Die Mulchdecke erhöht zudem den Humusgehalt des Bodens. Als Mulch eignet sich Rasenschnitt, Falllaub, Sägespäne oder auch spezielle Mulchdecken.
Bodendeckerpflanzen wie Frauenmantel können helfen, Unkraut zu unterdrücken, indem sie eben den Boden bedecken und verhindern, dass Unkrautsamen Licht und Platz zum Keimen finden.