Gärtnern tut gut – Anleitung zum Glück
Über das Gute am Garten und der Gartenarbeit
Die Jahreszeiten geben den Takt im Garten vor. Wer ernten will, für den sind die Aufgaben klar, da gibt es keine unerwarteten Planänderungen oder Aufschieberitis.
Bevor Kohlrabi, Mangold und Co. in der Pfanne landen, ist einiges zu tun: umgraben, düngen, vorziehen, pflanzen, aussäen, jäten, mulchen, Schnecken einsammeln, ernten. Es kann noch weitergehen: einkochen, balancieren, portionieren und einfrieren.
Am Ende gibt`s ein feines Essen aus eigenem Anbau als Arbeitslohn – was will man mehr.
Spannung und Vorfreude begleiten den „Werdegang“ vom Saatgut bis zum mannshohen Zuckermais. Und wer schonmal ein Erdbeerbeet von Quecken befreit hat, weiß, dass diese Arbeit am Ende Glücksgefühle hervorruft und man sich selbst ein wenig gereinigt fühlt. Ja, wirklich! Besser als jeder Workout im Fitnessstudio.
Für die Journalistin Meike Winnemuth ist Gartenarbeit "selbstbelohnendes Verhalten". Die Tätigkeit an sich macht Freude und man braucht gar keine Mohrrübe vor der Nase. Winnemuth erzählt in "Bin im Garten" von ihrem ersten Gartenjahr und gibt viele Tipps und Tricks: Absolut lesenswert!
Ohne Disziplin und Ausdauer wird`s allerdings nichts mit der Ernte, denn die Pflanzen brauchen Pflege und Wasser. Der Garten erfordert ein dauerhaftes, hartes Training im Grünen, dann allerdings mit Erfolgsgarantie – es sei denn, die Schädlinge waren fleißiger.
5 Gründe, warum Gärtnern glücklich macht
Bewegung im Freien mit Frischluft und Vitamin D macht gesund.
Jahreszeiten und Wachstum geben Struktur und Verlässlichkeit.
Hege und Pflege der Pflanzen erfordert Disziplin und stärkt das Verantwortungsbewusstsein.
Natur wirkt entspannend und entschleunigend.
Im Garten werden die Sinne geschärft für Gerüche, Farben und Töne.
Der Garten hat therapeutische Kräfte
Auch die Wissenschaft nimmt die positiven Aspekte des Gartens unter die Lupe. Laut einer Studie der Hochschule Geisenheim aus dem Jahr 2020 sind Menschen mit Gärten zufriedener als Menschen ohne Garten. Mehrere Faktoren spielten dabei eine Rolle: Wer einen Garten hat, treibt dort Sport und erholt sich gleichzeitig. Im Schnitt sind Gartenbesitzer 17 Stunden pro Woche an der frischen Luft, acht Stunden länger als gartenlose Menschen.
Die britische Psychiaterin Sue Stuart-Smith belegt, dass Pflanzenpflege negative Energien abbaut. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung gibt sie an, dass Unkraut zupfen reinigend sei, gärtnern eine regenerative Wirkung habe und das Immunsystem stärke.
In ihrem Buch „Vom Wachsen und Werden“ zeigt Stuart-Smith ausführlich, wie sich Natur positiv auf die Psyche auswirkt.
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