Die Schnecke – der Feind in meinem Beet
Wie man Nacktschnecken loswird. Was man tun kann, damit sie erst gar nicht auftauchen. Was sie fressen und was nicht.
Nacktschnecken: Ihre Vorlieben und Abneigungen
„Die Schnecken machen mich wahnsinnig!“ Diesen Ausspruch hört man dieses Jahr allerorten. Der milde Winter und das nasse Frühjahr sorgten für eine Schneckeninvasion. Kein Wunder, dass die Nerven blank liegen, wenn man in den Garten kommt und sieht, dass die Gurkensetzlinge und der Pflücksalat verschwunden sind. Und nur noch eine glitzernde Schleimspur auf dem Boden verrät, wer die Übeltäter waren.
Besonders hart ist es, wenn die selbstgezogenen Paprika den Schnecken zum Opfer fallen, nachdem man sie monatelang auf dem Fensterbrett gehegt hat und sie dann erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt hat, um sicherzugehen, dass sie nicht erfrieren. Schnecke ist nicht gleich Schnecke.
Es geht hier nicht etwa um die kleine Hain-Bänderschnecke mit ihrem hübschen Häuschen oder andere nützliche Schneckenarten, sondern um die fresswütigen Nacktschnecken, die sich von frischen Pflanzen ernähren. Eine Nacktschnecke kann jährlich bis zu 400 Eier legen. Man muss kein Mathegenie sein, um auszurechnen, dass es immer mehr werden. Sie sind nicht wählerisch und fressen alles, was ihnen in den Weg kommt – auch tote Artgenossen, weshalb sie auch „Geier der Gärten“ genannt werden – oder Hundekot, was sie wiederum ein wenig nützlich macht.
Was Nacktschnecken nicht mögen, sind Pflanzen mit flaumigen, gezackten oder stachligen Blättern, wie Artischocken, Frauenmantel, Farne, Fetthenne, Hauswurz oder Disteln. Holz ist auch nicht ihr Ding, also die Obstbäume und Beerensträucher lassen sie in Ruhe. Auch um ätherische oder stark duftende Küchenkräuter wie Estragon, Rosmarin, Thymian, Salbei, Bärlauch, Bohnenkraut oder Zitronenmelisse machen sie einen Bogen. Bittere Salatsorten wie Chicorée, Endivie, Radicchio und Zuckerhut haben ebenfalls eine Überlebenschance.
Was hilft und was hilft nicht gegen Schneckenfraß
Was nicht hilft: Kaffeesatz und Eierschalen sind keine Hindernisse für die Schnecken. Sie lassen sich auch nicht mit Bier betäuben. Im Gegenteil, Bierfallen locken noch mehr Artgenossen an. Bis zu 50 Meter im Umkreis riechen die Tiere das Bier und kommen zum Gelage herbei. Schneckenkorn rafft nicht nur die Schnecken dahin, sondern auch alles andere. Es gibt eine ökologische Variante mit Eisenphosphat, doch auch deren Wirksamkeit ist umstritten.
Was hilft: Morgens gießen. Denn die Schnecken sind nachtaktiv, rücken in der Dämmerung aus und treiben ihr Unwesen gerne im feucht schattigen Milieu. Sinnvoll ist es, die Pflanzen gezielt zu gießen und nicht den ganzen Boden zu wässern. Auf trockenen Oberflächen kommen die Schnecken nicht gut voran.
Wenn man dann morgens gießt, hat man abends Zeit, um Schnecken einzusammeln. Doch wohin mit ihnen? Eine brutale, aber wirksame Methode ist das Zerschneiden. Tod durch Erfrieren ist auch möglich, allerdings erst ab minus 20 Grad, und man sollte den Gefrierbeutel gut kennzeichnen... Sie einfach weiter weg auszusetzen, ist keine Lösung. Sie kommen zurück oder fressen sich dann woanders durch. Scharfkantige und rutschige Schneckenzäune aus Blech halten die Tiere vom Beet fern. Doch am besten helfen natürliche Fressfeinde. Ja, es gibt Tiere, auf deren Speiseplan die Schleimkriecher stehen, wie Blindschleichen, Kröten, Mäuse, Igel und Hühner.
Die effizientesten Fressfeinde sind Laufenten. Aber klar, wer sich diese Schneckenjäger zulegen oder auch mal für eine Weile ausleihen will, muss sich gut um sie kümmern. Sie brauchen genügend Auslauffläche und, da es Herdentiere sind, sollten sie in einer Gruppe gehalten werden. Zudem mögen Enten nass. Kein Wunder, es sind Wasservögel. Bei einem Bach oder am Teich fühlen sie sich wohl.
Auch wenn sie im Winter gerne draußen sind, benötigen sie dennoch einen Stall für kalte Witterungen und zum Schutz vor Mardern und Füchsen. Den Fuchs kann auch ein Zaun abhalten, dieser sollte mindestens 150 Zentimeter hoch sein. Damit die Laufenten nicht ganz weglaufen (fliegen können sie nicht), reicht eine 100 Zentimeter hohe Einfriedung. Wenn der Garten nicht mehr genügend Schnecken oder Insekten hergibt, muss man die Watschler mit Körnerfutter zufüttern.
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